Überempfindlichkeitsreaktionen gegen COVID-19-mRNA-Impfstoffe
Neue Erkenntnisse aus aktuellen Untersuchungen
Überempfindlichkeitsreaktionen gegen die aktuell zugelassenen COVID-19-mRNA-Impfstoffe der Firmen Biontech/Pfizer (BNT162b2, Comirnaty®) und Moderna (mRNA-1273) sind sehr selten. Sie äußern sich vornehmlich in mehr oder weniger schweren anaphylaktischen Reaktionen, die zum überwiegenden Teil in dem vorgeschriebenen halbstündigen Überwachungszeitraum direkt nach der Impfung aufgetreten sind. Als Auslöser der allergischen Reaktion wird Polyethylenglykol (PEG) vermutet. Zum Nachweis einer gesteigerten individuellen Reaktivität gegen PEG sowie zur Abschätzung eines damit verbundenen erhöhten Risikos für die Auslösung einer anaphylaktischen Reaktion nach einer Injektion einer der mRNA-Impfstoffe bietet GANZIMMUN den Basophilen-Aktivierungstest (BAT) mit PEG-2000 an.
Weitere Informationen erhalten Sie in unserer Laborinformation:Überempfindlichkeitsreaktionen und Anaphylaxie gegen COVID-19-mRNA-Impfstoff.
Hintergrund zu Überempfindlichkeitsreaktionen
Seit Einführung der COVID-19-mRNA-Impfstoffe wurden seltene, aber relevante Überempfindlichkeitsreaktionen beobachtet. Diese Reaktionen können von sofortigen allergischen Symptomen bis hin zu schweren anaphylaktischen Ereignissen reichen. Studien deuten darauf hin, dass bestimmte Inhaltsstoffe wie Polyethylenglykol (PEG-2000) Auslöser solcher Reaktionen sein können. PEG wird in verschiedenen mRNA-Impfstoffen als Stabilisator eingesetzt und kann in sehr seltenen Fällen IgE-vermittelte oder nicht-IgE-vermittelte Reaktionen hervorrufen.
Rolle der Diagnostik – Basophilenaktivierungstest (BAT) und PEG-Analytik
Für Patientinnen und Patienten mit Verdacht auf eine Überempfindlichkeitsreaktion nach einer mRNA-Impfung kann eine gezielte labordiagnostische Abklärung wertvoll sein. Der Basophilenaktivierungstest (BAT) mit PEG-2000 ermöglicht die Untersuchung einer potenziellen zellulären Reaktivität. Zusätzlich kann die Bestimmung PEG-spezifischer Antikörper hilfreich sein, um das individuelle Risiko besser einzuschätzen. Solche Tests dienen nicht der allgemeinen Impfentscheidung, sondern der Abklärung individueller Risikofälle sowie der Planung weiterer Impfungen.
Klinische Bedeutung für die Impfstrategie
Die meisten Überempfindlichkeitsreaktionen treten unmittelbar nach der Impfung auf und können im medizinischen Umfeld sicher behandelt werden. Dennoch ist eine präzise Differenzierung entscheidend, um Fehldiagnosen zu vermeiden und Patienten mit tatsächlicher Allergie korrekt zu identifizieren. Eine umfassende Diagnostik unterstützt Ärztinnen und Ärzte dabei, Risiken zu minimieren und alternative Impfstrategien oder Schutzmaßnahmen einzuleiten.
Weiterführende Informationen
Detaillierte medizinische Hintergründe finden Sie in unserer Laborinformation „Überempfindlichkeitsreaktionen und Anaphylaxie gegen COVID-19-mRNA-Impfstoffe“. Weitere diagnostische Optionen finden Sie in unserem Bereich der Allergiediagnostik.
Wissenschaftliche Hintergründe zu Impfstoffallergien finden Sie auch auf PubMed: https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/
