Cortisol und DHEA
Bei Stress und Alterungsprozessen
Das Steroidhormon Cortisol ist das wichtigste Glukocorticoid beim Menschen und leitet sich, ebenso wie die anderen Steroidhormone, vom Cholesterin ab. Cortisol wird in der Nebenniere synthetisiert und in Abhängigkeit von der natürlichen, zirkadianen Rhythmik sezerniert. In Stresssituationen steigen die Cortisol-Werte auf das bis zu 10-fache an. Im Stoffwechsel hat Cortisol Auswirkungen auf den Kohlenhydrathaushalt, den Proteinabbau und den Fettstoffwechsel. Dauerbelastungen können zur Überaktivierung der HHNA-Achse führen. Patienten, die unter Dauerstress stehen, zeigen häufig eine ausgeprägte, permanente Aktivierung der Cortisolachse. Es bestehen deutliche Zusammenhänge zwischen dauerhaft hohen Stressniveaus und verschiedenen Erkrankungen wie z.B. Fibromyalgie, Neurodermitis, Colitis ulcerosa sowie Störungen des Herz-Kreislauf-Systems. Des Weiteren blockiert Cortisol die Immunabwehr und wirkt auf diese Weise immunsupprimierend. Auch ein Cortisolmangel kann krankheitsrelevant sein, der bei längerem Fortbestehen in einem Burnout-Syndrom gipfeln kann.
Das Hormon DHEA wird hauptsächlich in der Nebennierenrinde synthetisiert und ist der Antagonist zu Cortisol. Seine Hauptaufgabe besteht in der Regulierung des Hormonstoffwechsels. Ab dem 25. Lebensjahr nimmt der DHEA-Spiegel um ca. 2 % pro Jahr ab. Die Wirkungen von DHEA sind u.a. folgende: Prohormon für weitere Sexualhormone, Verbesserung der Immunabwehr, Erhöhung der Stresstoleranz, Regulation des Körpergewicht, positive Stimmungslage. Das Verhältnis von Cortisol zu DHEA wird als Maß für den Alterungsprozess angesehen: Mit fortgeschrittenem Alterungsprozess steigt der Cortisol/DHEA-Quotient an.