Getreideassoziierte Erkrankungen: Formen und Diagnostik
Umfassende labordiagnostische Optionen
Was versteht man unter getreideassoziierten Erkrankungen? Der Begriff getreideassoziierte Erkrankungen umfasst mehrere Krankheitsbilder, die durch Bestandteile von Weizen und anderen Getreidesorten ausgelöst werden. Hierzu gehören vor allem die Zöliakie, die Weizenallergie sowie die Nicht-Zöliakie-Weizensensitivität (NZWS). Obwohl die Symptome dieser Erkrankungen teilweise ähnlich sind, unterscheiden sich Pathogenese, Diagnostik und Therapie deutlich voneinander.
Zöliakie – Autoimmunerkrankung des Dünndarms
Die Zöliakie ist eine immunvermittelte Reaktion auf Gluten. Sie führt zu entzündlichen Veränderungen der Dünndarmschleimhaut und damit zu Malabsorption, Nährstoffmangel und vielfältigen Beschwerden. Typische Laborparameter sind tTG-IgA, Endomysium-Antikörper sowie Gesamt-IgA. Ein glutenhaltiger Kostaufbau ist Voraussetzung für eine valide Diagnostik.
Weizenallergie – IgE-vermittelte Sofortreaktion
Die Weizenallergie ist eine klassische Typ-I-Allergie. Symptome treten meist rasch nach dem Verzehr auf – von gastrointestinalen Beschwerden über Hautsymptome bis hin zu anaphylaktischen Reaktionen. Diagnostisch relevant sind spezifisches IgE gegen Weizen, Komponenten wie Tri a 14 sowie Provokationstests.
Nicht-Zöliakie-Weizensensitivität (NZWS)
Die NZWS ist weder autoimmun noch allergisch, führt aber dennoch zu Symptomen nach Weizenkonsum. Die Mechanismen sind noch nicht vollständig geklärt, diskutiert werden Amylase-Trypsin-Inhibitoren (ATI), FODMAPs und immunologische Effekte. Die Diagnostik basiert auf dem Ausschluss anderer Erkrankungen sowie klinischen Beobachtungen.
Diagnostischer Mehrwert bei getreideassoziierten Erkrankungen
Eine differenzierte Diagnostik hilft, Fehlinterpretationen zu vermeiden und die passende Therapie einzuleiten. Die Kombination aus serologischen Parametern, Allergiediagnostik und funktionellen Markern liefert einen umfassenden Überblick.Weiterführende wissenschaftliche Informationen: https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/
