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HLA B27

Autoimmunerkrankungen sind Krankheiten, die mit einer überschießenden Reaktion des Immunsystems verbunden sind. Dabei wird das eigene Gewebe irrtümlicherweise als fremd verkannt und es kommt zur Bildung von Antikörpern gegen körpereigene Strukturen. Entzündungsreaktionen unterschiedlichen Ausmaßes sind die Folge. Zu den Erkrankungen zählen u.a. Entzündungen der kleinen Gefäße (Vaskulitis) und der Gelenke (Arthritis). Die Ursachen von Autoimmunerkrankungen sind immer noch weitgehend unklar. Als auslösende Faktoren werden Infektionen, Stress, Schwangerschaft oder die Wechselwirkung der intestinalen Bakterien mit dem Immunsystem vermutet. Eine wichtige und anerkannte Hypothese geht von Prädispositionsfaktoren aus. Es sind genetisch bedingte Merkmale, die mit einem erhöhten Risiko einer Autoimmunerkrankung einhergehen. Eines von ihnen ist das Human Leukocyte Antigen B27 (HLA-B27). Aufgrund seines Polymorphismus besitzt es mehrere Subtypen, die zu einer unterschiedlichen Antigenerkennung führen können. Personen, bei denen ein HLA-B27 exprimiert ist, zeigen ein erhöhtes Risiko für die Entstehung von Erkrankungen wie Spondylitis ankylosans (Morbus Bechterew), Morbus Reiter, Psoriasis-Arthritis, juvenile idiopathische Arthritis, rheumatoide Arthritis, Uveitis, Iritis oder Iridozyklitis.

Der Test auf HLA-B27 ist kein Suchtest, sondern hilft bei der Diagnosestellung bei bestehender klinischer Symptomatik bzw. bei unklarem Verlauf von Arthritiden. So sind z.B. Patienten mit M. Bechterew in 90 % der Fälle HLA-B27 positiv.