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Sexualhormone / Steroide

Funktion und Klassifikation hormonell wirksamer Steroide

Steroidhormone leiten sich vom Cholesterin als Basisstruktur ab. Es handelt sich dabei um gut fettlösliche Verbindungen, die daher, im Gegensatz zu den anderen Hormongruppen, direkt in die Zelle gelangen können. Dort binden sie an ihre entsprechenden Rezeptoren und können so ihre Wirkung entfalten. Der Steroidrezeptor-Komplex bewirkt im Zellkern die Transkription spezifischer DNA-Abschnitte, sodass beispielsweise andere Strukturproteine hergestellt werden. Steroidhormone sind durch ihre Lipophilität in der Lage, die Blut-Hirn-Schranke zu überwinden. Beim Transport über die Blutbahn sind Steroidhormone wegen ihrer wasserabweisenden Eigenschaften auf Plasmaproteine und spezielle Transportproteine angewiesen. Hormone aus der Gruppe der Kortikosteroide werden in der Nebennierenrinde gebildet und haben das Progesteron als gemeinsames Grundgerüst.

Kortikosteroide lassen sich, je nach Wirkung, in drei Gruppen einteilen. Mineralkortikoide beeinflussen den Mineralhaushalt des Organismus. Ein Hauptvertreter ist das Aldosteron. Glukokortikoide aktivieren wichtige Stoffwechselvorgänge. Als wichtiger Vertreter dieser Gruppe wirkt Cortisol zusätzlich dämpfend auf das Immunsystem und kann somit überschießende Immunreaktionen unterdrücken. In der strukturell nicht einheitlichen Gruppe der Sexualhormone sind eine Reihe von Steroidhormonen enthalten. Sie werden außer in der Nebennierenrinde auch geschlechtsabhängig in den Keimdrüsen gebildet. Androgene, darunter z. B. das Dehydroepiandrosteron (DHEA), und Estrogene wie Estradiol, Estriol und Estron zählen zu den wichtigen Vertretern dieser Hormongruppe.